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Holograktor bringt die Zukunft ins Hier und Jetzt

In Zeiten der wachsenden Elektromobilität kommt nun die Studie des Schweizer Unternehmens WayRay auf den Markt, die kaum fortschrittlicher sein könnte: Der Holograktor kommt nicht nur mit projizierter Navigationshilfen daher.

Futuristischer als alle anderen

Während sich viele Hersteller von Automobilen alleinig auf den elektrischen Antrieb und kleine Gadgets konzentrieren, gehen es de Schweizer vollkommen anders an. Beginnend damit, dass es sich bei WayRay noch nicht einmal um einen Autohersteller handelt. Vielmehr ist das Unternehmen auf Software- und Hardware-Entwicklung im Bereich der Augmented Reality spezialisiert. Was das genau bedeutet: Virtuelle Anzeigen werden auf eine reale Umgebung eingeblendet. Der ein oder andere kennt es bereits aus anderen Automodellen, wenn die Head-up-Displays Informationen zur Route oder weitere Informationen anzeigen. Dabei werden die Daten oftmals auf eine schmale Scheibe über dem Lenkrad, oder auf eine Folie auf der Frontscheibe angezeigt. Manche Systeme schaffen es sogar per optischen Täuschungen einen 3D-Effekt in den Darstellungen zu erzeugen. Schaut man sich an, wie viel Platz für diese Technik drauf geht, dann bekommt man etwas Sorgen. Denn hier kann bis zu 20 Litern Platz in Anspruch genommen werden.

Dieses Fahrzeug zeigt, was morgen schon möglich sein kann.

Doch was macht WayRay anders? Gründer Vitaly Ponomarev stellt mit seinem Concept-Car nicht nur die Zukunft von morgen vor, sondern will vor allem mit der Technik im Innenraum in neue Welten eintauchen. Der Name des Gefährts: Holograktor. Das Besondere daran, ist zum einen der Thron. In dem 4,40 Meter langen Mobil, welches übrigens batteriebetrieben ist, sitzt der Passagier in der hinteren Reihe leicht erhöht. Hier handelt es sich um einen einzigen Sitz, der zudem auf dem weiten Abstand der beiden vorderen Sitze aufbaut. Das hält den Blick auf die Straße frei und entspannt den Magen. Doch dabei bleibt es nicht. Um die Reiseübelkeit noch weiter zu unterdrücken, gibt es die Möglichkeit Augmented Reality einzusetzen. So steht nicht nur der vorderen Sitzreihe das holografische Infotainment zur Verfügung, sondern eben auch dem hinteren Fahrgast. Dafür klappt eine Klarsicht-Projektionsfläche herunter und schon kann es los gehen.

Fachgebiet: Software mit passender Hardware

Wie bereits angedeutet, gibt es bei vielen Automobilen das Platzproblem. Anders sieht es beim Holograktor aus. Hier beansprucht die Technik hinter der Klarsicht-Projektionsfläche gerade mal einen Drittel des sonst benötigten Platzes. Und ist zugleich doppelt so groß. Diese Aussagen sind in Bezug auf den Mercedes Benz getroffen worden, der derzeit über die größte Darstellung verfügt. Das besondere an der Augmented Reality ist vor allem, dass nicht einfach ein Bild auf eine gerade Wand abgebildet wird. Vielmehr können Objekte dreidimensional und in beliebiger Entfernung aufpoppen. Mal ganz abgesehen davon, dass sich diese Elemente zusätzlich mitbewegen. Dabei reicht das Spektrum von Navigationspfeilen, über Hinweise zu Sehenswürdigkeiten oder Restaurants bis hin zu Symbolen und Hinweisen zu Tankstellen oder Shops. Das Highlight: Animierte Spiele funktionieren ebenso. Dafür befinden sich Joysticks am Sitz, die die Kontrolle über Animationen, und die Interaktion mit diesen ermöglichen. So können die Insassen den Holograktor virtuell mitsteuern oder eben spielen.

Ein Gefühl von Zukunft und neuester Technologie direkt an Bord.

Da der Fokus des Schweizer Unternehmen vollkommen auf Augmented Reality liegt, besitzt das Mobil eine besondere Verglasung. Diese erlaubt es Animationen im gesamten Wagen zu erstellen. Und das in beliebiger Distanz. Dafür sind vor allem die Deep-Reality-Displays in den Scheiben verantwortlich. Doch was wirklich die virtuelle Welt mit der realen verknüpft, ist die Kunst der beschichteten Spezialfolie. Diese hat WayRay von dem Leverkusener Scheibenzulieferer Covestro produzieren lassen und bereits patentiert. Hierbei wird ein holografisches Bild durch einen Laser erzeugt. Dieses Bild ist zuvor von einer Software bestimmt worden. So gelingt die Verknüpfung zwischen realen Elementen, wie zum Beispiel einem Fahrradfahrer, und den virtuellen Animationen, einem gelben Warnzeichen über dem Kopf des Fahrradfahrers. Entsprechend der Bewegung des Radfahrers, bewegt sich auch das Warnsymbol. Ebenso funktioniert dies für sich nähernde Tankstellen oder Rasthöfe.

Design mit russischen Wurzeln

Lässt man einmal die Technik des Holograktor außer Augen, dann fällt das recht ungewöhnliche Design des Fahrzeuges auf. Dafür ist kein geringerer als der russische Hypercar-Designer Sasha Selipanov zuständig. Er verknüpft die russische Herkunft des Gründers Ponomarev mit seinen eigenen Eindrücken und Erinnerungen. Die beiden einigten sich schnell auf den Stil des russischen Konstruktivismus. Diesen dürfte man aus damaligen Plakaten der Sowjet-Union kennen, in denen geometrische Formen das Bild zeichneten. So zeigt sich auch die Karosserie als Gebilde aus dreieckigen Formgebilden. Wenn man es noch nicht an den 22-Zoll großen Rädern bemerkt hat, dann spätestens an den spitzen Scheinwerfern und Rückleuchten. Auffällig ist zudem der Kasten auf dem Dach des Holograktor. Darin befindet sich die Technik für den hinteren Passagier. Die Hardware für die vordere Sitzreihe findet alleinig im Armaturenbrett Platz. Ein Erkennungsmerkmal ohnehin.

Technische Daten abseits der Augmented Reality

Einzigartiges Flügeldesign an einem einzigarten Fahrzeug.

Neben der Form des Wagens tritt auch das Türkonzept in den Vordergrund. Denn die vorderen Türen gleiten flügeltürartig nach vorne oben, während die hinteren Türen sich nach hinten oben öffnen. Letztere enthalten zudem eine integrierte B-Säule. Das erleichtert den Einstieg für jeden Insassen. In Kombination mit dem elektrischen Antrieb, verspricht WayRay eine Reichweite von 600 km. Als Höchstgeschwindigkeit stehen 200 km/h an, und die Beschleunigung von 0 auf 100 soll in 3,9 Sekunden gelingen. Übrigens, das Lenkrad kann auf Wunsch eingefahren werden, während der Holograktor die Steuerung übernimmt. Der Reisende kommuniziert direkt mit dem System und der Hochleistungsrechner verarbeitet währenddessen die Daten der Sensoren, Kameras und der Karteninformationen. Ponomarev betont, dass die Technologie bereits vorhanden ist, wie man sehen kann. Man müsse sie nur noch in Massenproduktion bringen. Eines ist jedoch klar, diesen Luxus dürften sich zunächst nur wenige leisten können.

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