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Danke Corona! Danke Politik! Danke Merkel!

Auf Twitter und Facebook gehen sich Impfskeptiker und Impfbefürworter täglich an die Gurgel. Die Medien treiben jede noch so kleine Corona-Story wie eine wilde Sau durch die digitale Stadt. Viele Menschen leiden unter der gesellschaftlichen Spaltung, unter dem Impfdruck, unter Ängsten vor Corona und Großkonzerne profitieren davon. Die letzten 18 Monate Corona-Politik haben mich ebenfalls stark mitgenommen. Und als Ungeimpfter und jemand, der die Impfung hinterfragt, ist es natürlich noch schwieriger! Dennoch möchte ich Danke sagen! Danke Corona! Danke Politik! Danke Merkel! Warum? Das möchte ich euch erzählen!

Daten und Fakten rund um Corona und die Pandemie

Ich bin kein Arzt, ich bin kein Virologe und ich bin kein Epidemiologe. Ich bin sogar weiter entfernt von der Medizin als Karl Lauterbach von einem guten Friseur (Ja ok, der war fies, das gebe ich zu – sorry!). Dennoch kann man sich über Daten und Fakten mittlerweile sehr gut informieren. Die Gefährlichkeit von Corona, bzw. die Sterblichkeitsrate liegt kumuliert bei 0,23%, was in etwa einer starken Grippe entspricht. Das macht Corona vor allem gefährlich für alte und angeschlagene Menschen. Daher sollte man die Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen und Menschen, die besonders gefährdet sind, sollten sich selbst schützen. Ein möglicher Schutz hierfür ist die Impfung, aber auch das Tragen der Maske oder Ähnliches. Allerdings ist Corona damit nicht das alles zerstörende Monster, wie es die Medien und die Politik hinstellen. Und aus diesem Grund gibt es auch Menschen, die die Maßnahmen kritisch betrachten. Vor allem Menschen, die gesund sind, fit sind, nicht trinken, sich sportlich betätigen etc. Warum ich das hier schreibe, obwohl ich danke sagen wollte? Weil ich dir zeigen möchte, wie ich die Lage bewerte. Doch weiter im Programm!

Depressiv und gestrandet!

Mitte 2019 ist meine langjährige Beziehung nach 12 Jahren zusammengebrochen. Ich habe Haus, Firma, Beziehung und meine süßen Kater verloren. Zuvor bin ich aufgrund der toxischen Beziehung bereits in ein tiefes Loch gerutscht. Ich war schwer depressiv, hatte selbstzerstörerische Gedanken, habe getrunken. Das Ende der Beziehung war eine Art Befreiungsschlag für mich, der aber dennoch weh tat. Das Ende einer solch langen Beziehung muss man erst einmal verarbeiten. Da saß ich also, depressiv, alkoholabhängig und völlig erschöpft vom Leben und das mit gerade einmal 31 Jahren. Scheiße, wie geht es weiter? Was ist der Sinn im Leben? Also machte ich mir einen Plan! Ende 2019 schrieb ich eine Liste: Festivals, Sex, Party, Verreisen, Menschen kennenlernen, Spaß haben und das Leben genießen. Meinen Kopf frei bekommen und mich selbst heilen.

Und dann kam Corona! Ich war am Anfang wirklich sehr besorgt. Ich fuhr nicht zu meiner Familie, ich hielt mich strikt an alle Regeln und ich war wirklich sehr darauf erpicht, dass alle gesund bleiben. Ganz am Anfang war Corona noch eine Verschwörungstheorie, die von „Nazis und der AFD“ gehyped wurde. Selbst Funk machte Aufklärungsarbeit, dass Corona gar nicht so schlimm sei. Doch dann, plötzlich wurde Corona Mainstream. Und je mehr es Mainstream wurde, desto unvorsichtiger wurde ich. Aber nicht, weil alle plötzlich in Sorge waren, sondern weil die Politik immer mehr ihre hässliche Fratze zeigte. Dinge die damals gesagt wurden (Keine Impfpflicht, keine Ausgrenzung von Ungeimpften etc.) sind heute bereits Wirklichkeit. Verschwörungstheorien aus dem Jahr 2020 sind heute bittere Realität.

Je mehr Studien, Daten und Fakten zu Corona veröffentlicht wurden, desto mehr hat man gesehen, dass Corona zwar schlimm, aber nicht so schlimm ist, dass Menschen derart behandelt werden. Nachdem ich gesehen habe, wie die Politik lügt, zensiert und die Polizei auf Demos auch noch ältere Frauen verprügelt, war für mich irgendwann der Punkt gekommen, an dem ich trotzig wurde. Noch schlimmer wurde es mit der Corona-Impfung, denn aus einem „Wir wollen mit der Impfung die Risikogruppen schützen“ wurde ein „Lass dich impfen, um deine Freiheit zurückzubekommen“. Der entwickelte Trotz schadete mir enorm. Ich war depressiv, alkoholsüchtig und trotzig – schlechte Kombination.

Doch wann kommt denn endlich das Danke! Ja! Dazu komme ich jetzt!

Danke Politik und Danke Corona!

So sehr ich meinen Wünschen nicht nachgehen konnte, so sehr habe ich mich aber bemüht, in mich selbst hineinzusehen. In einer Welt, in der man immer schneller, höher, weiter will, merkt man nicht, dass man sich selbst schnell vergisst. Grade im Gespamme der sozialen Medien ist es sehr laut, obwohl man die Ruhe bitter nötig hat.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und wir brauchen menschlichen Kontakt, menschliche Nähe und menschliche Wärme. Ich bin da ein besonders gutes Beispiel, denn ich persönlich benötige sehr viel davon. Die Isolation setzte mir wirklich extrem zu und sie ist auch aktuell, Ende 2021 immer noch eine starke Prüfung für meinen Geist. So sehr, dass ich so schnell wie es geht auswandern wollte.

Dennoch hat Corona und der politische Kurs für mich extrem viele Vorteile gebracht, auch wenn ich immer wieder meckere und heule. Ich habe, aufgrund der ganzen Dinge, die ich nicht machen darf, andere Dinge im Leben entdeckt, die meinem Leben wieder einen Sinn geben. Du erinnerst dich? Ich war depressiv – ziemlich heftig! Ich habe richtig viel Alkohol getrunken. Ich wusste nicht wohin mit mir und was ich machen soll.

So habe ich Anfang 2021 einen eigenen kleinen Garten gekauft und mich handwerklich ausprobiert. Zuvor konnte ich nicht einmal einen Nagel in eine Wand schlagen, ohne dabei das halbe Haus abzureißen. Mit dem Garten änderte sich einiges, denn Learning by Doing ist immer das Beste. Diesen Garten führe ich mit einem sehr lieben Pärchen (Hey Andre, Hey Mirjam). Ich hatte zwar nicht die Masse an sozialen Kontakten, dafür habe ich sehr liebe Menschen kennengelernt, mit denen ich sehr viel Spaß und habe.

Liegend auf der Hängematte im eigenen Garten
Im eigenen Garten chillen ist schon mega geil 😀

Hinzu kommt, dass ich das Lesen für mich (wieder)entdeckt habe. In den Jahren davor habe ich gearbeitet, gezockt und gearbeitet und gezockt. Wenn ich nicht gezockt habe, habe ich hirnlose Serien auf Netflix oder Prime Video geschaut. In der Pandemie wurde mir das aber irgendwann zu eintönig und ich habe angefangen Sachbücher und Romane zu lesen. Über völlig unterschiedliche Sachen. Aktuell lese ich „Die subtile Kunst des darauf Scheissens“ (absolute Empfehlung) – ein Buch in Sachen Persönlichkeitsentwicklung. Undenkbar wäre das zuvor für mich gewesen. Daneben liegen „Endspiel des Kapitalismus“ sowie „Utopien für Idealisten“. Und wenn ich abschalten möchte, schnappe ich mir „Das Rad der Zeit“. Ich habe in der Pandemie mehr Bücher gelesen als in den 30 Jahren zuvor – klingt traurig? Für mich ist das grandios!

Doch das ist noch lange nicht alles! Durch meine toxische Beziehung und den Alkoholkonsum bin ich massiv dick geworden. Während ich 2015 noch täglich 15 Kilometer gejoggt bin und 67 Kilo wog, landete ich Anfang 2020 bei 83 Kilogramm, jedoch ohne großartigen Muskelzuwachs – es war Speck. Schwierig war für mich, den Gedankenkreisel zu deaktivieren, ohne Alkohol zu trinken. Bis Ende 2020 ertappte ich mich weiterhin dabei, wie ich zu viel trank. Mittlerweile kann ich einen ganzen Monat nichts trinken oder nur wenig trinken. Ein oder zwei Bier und es reicht. Während meiner toxischen Beziehung reichte es erst, wenn ich eingeschlafen bin. Die Reduzierung des Alkohols sowie wesentlich mehr Sport führte dazu, dass ich mein Gewicht von 83 Kilo auf 75 Kilo reduzieren konnte und das mit einem markanten Muskelzuwachs. Mir passen mittlerweile Klamotten, die zuvor eine Presswurst aus mir machten. Ähnlich wie 2015 mache ich mittlerweile wieder fünf bis sechs Mal Sport die Woche.

Aber es geht noch weiter! Und jetzt wird es knifflig! In der Corona-Pandemie habe ich das hässliche Gesicht meiner Mitmenschen erkannt. Ich war immer jemand, der sich politisch niemals einen Kopf gemacht hat. Ich war allen Menschen gegenüber aufgeschlossen und viele waren mir einfach egal. Auf Social-Media las ich aber während der Pandemie so viel menschverachtendes Zeug, das mich einfach schockierte. Menschen wie du und ich fordern dort ein Wegsperren von Ungeimpften. Sie fordern eine Kennzeichnungspflicht für Ungeimpfte. Sie wünschen den Ungeimpften den Tod und wollen, dass sie nicht behandelt werden, wenn sie krank werden. Sie streuen Hass und hetzen gegen Menschen, die sich dagegen entscheiden, sich einen experimentellen Impfstoff in den Körper zu jagen, für eine Krankheit, die die Menschheit definitiv nicht ausrotten wird!

ABER! Liebe Impfskeptiker, wie ich es bin! Ihr seid nicht besser, denn ihr wünscht den Geimpften ebenfalls einen qualvollen Tod! Ihr wünscht ihnen, dass die Impfung sie hinwegraffen soll! Leute! Geht´s noch? Mein Opa sagte immer: „Wir kacken alle nur braun“. Vielleicht sollten wir mal probieren, mehr zusammenzuhalten, anstatt uns gegenseitig das Messer in die Hand zu drücken. Es wird sicherlich noch einmal eine Zeit kommen, in der wir zusammenhalten müssen! In der ein Geimpfter neben einem Ungeimpften in der scheiße sitzt und versucht, diese wegzuschaufeln.

Wer sich fragt, wie es nach 1933 zu der Scheiße kommen konnte, die kam, der braucht nur einmal auf Twitter gehen.

Danke Merkel!

So heftig, wie ich mit der aktuellen politischen Lage hadere und so sehr es mich zermürbt, so sehr muss ich aber auch die positiven Seiten sehen. Ich habe mich selbst in den letzten Monaten mehr entdecken können. Ich konnte mehr in mich gehen und horchen, was denn überhaupt mein Lebensziel ist. Was will ich und wo will ich hin? Und vor allem wie und vielleicht mit wem? Ich bin lange nicht gesund in Bezug auf meine Depression. Aber ich bin klarer im Kopf, weil ich mehr Zeit hatte, über wesentliche Dinge nachzudenken. Und aus jeder Scheiße kann man mit etwas Arbeit bestimmt auch Bonbons machen, egal, ob sie letztendlich schmecken oder nicht.

Und genau aus diesem Grund muss ich Danke sagen! Danke liebe Politik und Danke Merkel! Aufgrund eurer menschenverachtenden Vorgehensweise, durch eure Lügen und durch eure Spaltung habe ich besser zu mir finden können. Und was einen nicht umhaut, das macht einen nun einmal stärker 🙂

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