In achter Generation und mit Stoffverdeck feiert der Mercedes-AMG SL sein Comeback. Doch Komfort ist nicht der einzige Fokuspunkt – hohe Leistung ist ebenfalls mit an Bord.
Vergangenheit und Zukunft
Mittlerweile steht der SL als offene Version seit 1957 auf dem Plan von Mercedes. Im neuen Gefährt verbindet sich die Tradition vergangener Modelle mit der Technik von heute. So findet sich nicht nur viel Komfort und Luxus im Mercedes-AMG SL wieder, sondern auch das Stoffdach. Nach 20 Jahren des Hardtops, kehrt man nun zurück zu den Wurzeln. Anders ist dabei jedoch die Plattform, auf die das Auto aufbaut. Diese wurde direkt von der AMG-Abteilung entworfen und umgesetzt. Ebenfalls neu ist für den 2+2-Sitzer die dynamische Abstimmung und natürlich die markeneigene Hochleistungsfähigkeit. Der Marktstart beläuft sich auf Anfang kommenden Jahres. Dann stehen gleich zwei V8-Varianten bereit. Doch Mercedes kündigte bereits eine Hybridversion an, die folgen soll. Allgemein werden ausschließlich Fahrzeuge auf dem Markt erscheinen, die in Affalterbach hergestellt worden sind.
Aerodynamik im Detail
Klar, im ersten Moment soll das Äußere überzeugen. Für den Mercedes-AMG SL bedeutet dies eine Mischung von Styling-Elementen, die auch schon seine Vorgänger tragen. Zum Beispiel der trapezförmige Kühlergrill mit den vertikal laufenden Lamellen, oder auch die horizontal verjüngten Scheinwerfer. Im gesamten Profil behält das Modell die schlanken Züge und Proportionen. Verstärkt wird das Bild durch die lange Motorhaube und die zurückversetzte Fahrerkabine. Ein Debüt feiern in diesem Fahrzeug bewegliche Aero-Anbauteile. Zum ersten Mal spielen Komponenten in den Abtrieb der Luft mit ein, die sich je nach Geschwindigkeit verändern. Allgemein steigt die Torsionsfähigkeit der Karosserie um 18% an. Blickt man auf die Quersteifigkeit, so soll diese um 50% höher liegen, als beim AMG GT Roadster. Ebenso legt Mercedes den Wert der Längssteifigkeit 40% weiter oben an.

Weiter bieten Komponenten aus den Sonderausstattungen Unterstützung an. Ein Carbonprofil im Unterboden, welches sich bei 80 km/h um 4 Zentimeter absenkt und das Auto zur Straße hin zieht. Zusätzlich bietet der Mercedes-AMG SL einen ausfahrbaren Heckflügel an. Als Ausgleich, da man den vorher beschriebenen Spoiler ja nun mal nicht sehen kann. Ist der Heckflügel eingefahren, so schließt er bündig mit der Heckklappe ab. Beschleunigt man hingegen das Fahrzeug, so hebt er sich und sorgt für stetige Balance. Ebenfalls spielt der Kühler in das System mit ein. Klingt logisch, aber es steckt mehr dahinter. Der Kühlergrill bleibt nämlich verschlossen und öffnet sich nur dann, wenn die Kühler einen Schub Frischluft benötigen. Damit verbessert sich die Luftzufuhr und die Kühlung des Motors läuft ungehindert. Zu guter Letzt dürften die großen Radkästen ins Auge fallen. Hier sitzen nun 21-Zoll-Leichtmetallräder, die die Power direkt auf die Straße überleiten.
Schnell, schneller, AMG
Die Eleganz, die den SL seit Anbeginn der Zeit auszeichnet, ist nicht verloren gegangen. Doch das heißt nicht, dass auch die Leistung die gleiche ist. Im Gegenteil. Ohne das Äußere zu stören, haben die Ingenieure der AMG-Abteilung eine völlig neue Plattform entwickelt. Diese ist um satte 270 kg leichter und zugleich steifer als das Vorgängermodell. Der Einsatz von Aluminium-Verbundwerkstoffen an vielen Stellen zahlt sich somit aus. Ebenso wirkt sich der gesenkte Schwerpunkt gut auf die Fahrdynamik aus. Mal abgesehen von dem Stoffdach, welches für 27 kg Gewichtseinsparung sorgt. Wer sich gefragt hat, das Dach ist in gerade einmal 15 Sekunden eingefahren und kann bei Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h genutzt werden. Ein wichtiger Faktor für die eigens geschaffene Plattform ist die AMG Active Ride Control. Diese besteht aus einem elektronisch geregelten Stahlfederfahrwerk mit adaptiven Dämpfern. Zur zusätzlichen Raumlenker-Vorderachse gesellen sich die mitlenkende Hinterachse, hydraulische Querstabilisatoren und Verbundbremsen.
Leistung und Eleganz vereint
Dass ordentlich Power unter der Haube des Mercedes-AMG SL liegen, dürfte keinen wundern. Nicht umsonst trägt das Modell die drei Buchstaben der Superlative. So kommt die Neuauflage gleich in zwei Versionen. Beide mit dem 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8. Ebenfalls gleich ist der Allradantrieb und das AMG 9G Speedshift MCT-Getriebe. Letzteres zeichnet sich durch eine 9-Gang-Automatik und eine Ölbadkupplung aus. Bei der Leistung unterscheiden sich dann jedoch die Varianten. Kunden können sich hier zwischen 476 PS mit 700 Nm und 585 PS mit 800 Nm Drehmoment entscheiden. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 stehen einmal 3,6 und 3,9 Sekunden auf dem Blatt. Aber auch in Sachen Höchstgeschwindigkeit liegt es bei den Vorlieben und dem Fahrverhalten des Kunden. Hier liegen die Leistungen bei 295 und 315 km/h. Übrigens, der Antrieb dieses SL erfolgt zum allerersten Mal über beide Achsen. Und dann auch noch mit einer elektronisch vollvariablen Kraftverteilung. Für die Zukunft hat Mercedes bereits eine Hybridversion angekündigt, die in Kooperation mit der AMG-Sparte E Performance entsteht.
Höchste Technik

Der Innenraum des SL verspricht Wunderbares. Statt der klassisch nebeneinander angeordneten Monitore zeigt sich im neuen Modell ein großer vertikaler Touchscreen. Mittig im Armaturenbrett sitzend mit der neuesten Software-Generation ausgestattet. So können Käufer auf das Sprachassistenzsystem MBUX setzen. Weiter stehen gleich 6 Fahrprogramme bereit: Slippery, Comfort, Sport, Sport+, Individual und Race. Jeder Modus mit ganz spezifischen Einstellungen, die die Reaktionsfähigkeit oder auch den Gasdruck regulieren. Auch die Schaltlogik, Lenkhärte, ESP-Kalibrierung und Abstimmung der Komponenten aufeinander verändert sich je nach Auswahl. In Sachen Komfort zeichnet sich das neue Modell vor allem durch edle Materialien aus. Zudem verhindert der bekannte Nackenföhn die mögliche Verkühlung bei offenen Fahrten. Besonders ist ebenfalls das dreilagige Verdeck mit seiner zusätzlichen Akustikmatte.
Preise zum Mercedes-AMG SL stehen noch nicht fest. Doch sind wir uns sicher, dass der Endpreis im höheren Bereich der Cabrio-Preisspanne liegen dürfte. Nicht allein wegen der langen Erfolgsgeschichte des Modells.
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