Während Autohersteller derzeit um Reichweiten von 700 bis 1.000 Kilometer buhlen, zieht der Fering Pioneer an allen vorbei. Die Briten nutzen einen kleinen Trick und garantieren somit bis zu 7.000 Kilometer Durchhaltevermögen.
E-Offroader mit Ausdauer
Äußerlich zeigt sich der Fering Pioneer als Mischung aus Hummer-Pick-up und dem unverkennbaren Lamborghini-Geländewagen LM002. Somit bietet auch dieser Viertürer eine Ladefläche, die nach oben offen ist. Bei einer Länge von 5,50 Metern und den 22,5 Zoll großen Rädern fragt man sich erst recht, wie die utopisch hohe Reichweite zustande kommen kann. Denn die bisherigen Werte der neuen Modellen steigern sich oftmals nur um wenige Kilometer. Wie also schafft es dieser E-Offroader rein elektrisch bis zu 7.000 Kilometer Strecke hinter sich zu legen? Die Antwort ist so banal, wie sie einfach ist. Das britische Start-up setzt auf einen Dieseltank. Zugegeben, nun kommt die Frage auf, wieso das Mobil dann nicht als Hybrid bezeichnet wird. Der Grund liegt darin, dass der Diesel nicht direkt als Treibstoff genutzt wird. Vielmehr betreibt er einen Generator, der wiederum den Elektromotor mit Strom versorgt. Statt gigantischer Feststoffbatterie oder hochkomplizierter NASA-Technologie, verwendet Fering ein klassisches Prinzip.

Erste Erfahrung bei Rennwagen
An vorderster Stelle steht Chef Ben Scott-Geddes. Zuvor hatte er als Ingenieur bei Ferrari und McLaren im Formel-1-Bereich gearbeitet und seinen Namen bekannt gemacht. Noch bekannter wurde er mit der Entwicklung und Umsetzung des Caparo T1. Der Caparo T1 ist ein Formel-1-Auto mit Dach, welches nicht nur über eine höllische Beschleunigung verfügt, sondern auch straßenzugelassen ist. Da wundert es kaum, dass der Fering Pioneer aus seiner Feder entsprungen ist. Doch dieses Mal halfen ihm etliche Mitstreiter, die großes Wissen im Bereich Design und Produktion besitzen. Immerhin ist dieses Modell kein Sportwagen in diesem Sinne. Die Idee ist es ein Geländefahrzeug zu erstellen, welches eine hohe Zuladung erlaubt und für jeden Tag sinnvoll ist. Egal, ob es der Weg zur Arbeit oder zur nächste Abenteuerreise ist. Das alles mit elektrischem Allradantrieb. Klingt beinahe widersprüchlich. Immerhin gibt es bisher kaum ausreichend Elektroladesäulen in allen Ländern.
Lösung mal anders
Als Lösungsansatz dienen die beiden Elektromotoren in den Achsen. Bisher gibt es noch keine genauen Daten zur Leistung, jedoch steht ein Drehmoment von 600 Nm im Datenblatt. Dabei verspricht das Unternehmen eine Steigfähigkeit von bis zu 60 Prozent. Hinzu kommt eine relativ kleine Traktionsbatterie. Diese allein reicht dabei gerade einmal für 80 Kilometer. Für die wahre Reichweite sorgt der Dreizylinder-Dieselmotor mit satten 800 Kubikzentimetern Hubraum. Dank modularer Bauweise kann dieser Tank zusätzlich montiert werden. Sprich, ist der Akku leer, so springt der Dreizylinder-Diesel mit seinen 95 PS an. Die Höchstgeschwindigkeit liegt beim Fering Pioneer dadurch bei 125 km/h.

Da der Diesel als Range Extender dient, ist natürlich die Frage, ob man dann wirklich von alleiniger elektrischer Reichweite sprechen kann. Denn auch wenn der Treibstoff nur den Generator füttert, wird CO2 produziert. Doch hier ist das Unternehmen ebenfalls zur Stelle. Ein klimaneutraler Betrieb ist Dank Biodiesel, Alkohol oder flüssigem Wasserstoff möglich. Zusätzlich besteht die Traktionsbatterie aus Lithium-Titanat-Oxid-Zellen statt aus den herkömmlichen Lithium-Ionen. Trotz all der Technik und Ausstattung soll der Fering Pioneer schlappe 1,5 Tonnen wiegen. Nicht viel, wenn man den Dieseltank, Generator, Akku und Elektromotor bedenkt. Genauso viel Zuladung soll ebenfalls möglich sein.
Klingt alles sehr spektakulär, doch wann es an die Serienfertigung geht, steht noch nicht fest. Einen Prototypen gibt es dafür schon. Und der wird laut Fering ausgiebig getestet.
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