Die erste große Testfahrt mit dem Stella Vita steht an. Und was dieses Wohnmobil so einzigartig macht, ist schnell zu erkennen.
Jungfernfahrt
Am 19.September ist es soweit und der Stella Vita wird auf seine erste große Reise gehen. Klingt im ersten Moment nicht spektakulär, doch dieses ungewöhnlich aussehende Wohnmobil ist nicht wie jedes andere. Vielmehr ist das Stella Vita vollkommen solarbetrieben. Das niederländische Start-up Solar Team Eindhoven besteht aus 22 Studenten der TU Eindhoven und hat dieses Mobil kreiert. Dafür ließen diese ihr Studium für anderthalb Jahre pausieren. Alles, um sich ausschließlich auf dieses außergewöhnliche Projekt zu konzentrieren. Und um zu beweisen, dass vor allem junge Menschen eine nachhaltige Zukunft mitgestalten können und wollen. In wenigen Tagen wollen sie auch die erste große Tour starten und von ihrem Studienort ganze 3.000 Kilometer quer durch Europa fahren. Die Serienproduktion ist natürlich noch nicht geplant, jedoch zeigt sich der Testprototyp bereits jetzt als völlig funktionsfähig.


Der Sonne hinterher
Die Maße des Stella Vita sind nicht einfach mit einer Breite und einer Höhe gegeben. Vielmehr kann das Mobil sich ausbreiten. Im zusammengefalteten Zustand ist es 7,20 m lang, 2,05 m breit und 1,83 m hoch. Wählt man hingegen den aufgefalteten Modus, so besitzt das Mobil eine Breite von 4,40 m und eine Höhe von 2,54 m. Doch nicht nur die Größe des Wohnmobils steigt an, sondern auch die der Solarpanels. So ändert sich die Fläche von 8,8 m² auf satte 17,5 m². Damit schafft der Stella Vita an sonnigen Tagen bis zu 730 Kilometer, was sich auf der Strecke von Eindhoven nach Spanien als vorteilhaft erweisen sollte. Aber keine Sorge, fehlt die Sonne mal, dann schafft das Mobil dennoch 600 Kilometer bevor es geladen werden muss. Das dauert dann jedoch zwei bis drei Tage. Dafür garantieren die 60 kWh-Lithium-Ionen Batterien eine Unterstützung des Motors bis zu 120 km/h. Damit kann sich das nachhaltige Mobil durchaus mit der konventionellen Konkurrenz anlegen.
Ein Faktor für die hohe Effizienz ist die bessere Aerodynamik. Während herkömmliche Mobile meist über Kanten und Ecken oder Ausbeulungen und Wölbungen verfügen, ist das beim Stella Vita anders. Auch das Hubvolumen wurde anders genutzt. Denn statt normalem Hubraum, gibt es hier ein Hubdach. Dieses ist mit Hinblick auf optimierte, aerodynamische Eigenschaften in Tropfenform gestaltet worden. Befindet sich das Mobil dann im Stand, so kann das Hubdach mithilfe einer Hydraulik einfach angehoben werden. Damit bietet sich ausreichend Platz zum Kochen, Essen oder Schlafen an.
Typisch Wohnmobil

Das Interieur des Stella Vita zeichnet sich als normales Wohnmobil ab. Es gibt eine Küche, ein Bett, ein Sofa, eine Toilette und eine Dusche. Dabei sind die Möbel extra angefertigt worden. So sind sie besonders leicht und lassen sich in wenigen Zügen auch nach draußen bringen. Insgesamt wiegt das Mobil gerade einmal 1700 kg. Ein wichtiger Faktor, denn weniger Masse sorgt für weniger Energieverbrauch. Nicht zu vergessen ist das Infotainmentsystem, welches bei diesem autarken Wohnmobil ebenfalls auf Effizienz ausgerichtet ist. So gibt es Anzeigen zum Verbrauch der jeweiligen Geräte im Stella Vita, und was genau die Reisenden mit der verbleibenden Energie anstellen können. Jedoch kommt es hier zum Knackpunkt. Entweder man entscheidet sich für das Fahren und schafft die 730 Kilometer Strecke, oder man möchte lieber ein uneingeschränktes Camping-Erlebnis erfahren. Denn sobald man den Strom für das tägliche Leben verwendet, so sinkt natürlich auch die mögliche Reichweite. Und dennoch ist der Stella Vita ein riesiger Schritt in eine nachhaltige Zukunft!
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