Auf YouTube hat Michelin ein Video hochgeladen, dass Einblick in die Zukunftsplanungen des Unternehmens gibt. Eines der Ziele ist die Umstellung der Reifen. Bis 2050 will Michelin 100% nachhaltige Reifen herstellen.
Alternativen in der Herstellung
Michelin Reifen sind sehr hochwertige Produkte. Sie bestehen aus über 200 Komponenten. Dabei trägt jede einzelne zur Stabilität, Beschaffenheit und auch zur Strapazierfähigkeit bei. Der Hauptbestandteil ist natürlich Naturkautschuk. Dieser allein reicht jedoch nicht aus. Deshalb werden weitere Komponenten hinzugegeben, die den Kautschuk unterstüzen. Wie synthetisches Kautschuk, Fasern, Metall und Füllstoffe. Zu den letzteren zählen unter Anderem Ruß, Kieselerde und auch Weichmacher. Sie dienen der zusätzlichen Verstärkung der Reifenstruktur. Die Kombination dieser Materialien führt zu dem bekannten Verhältnis aus Leistungsstärke, Fahrverhaltung und Sicherheit.
Aktuell verwendet Michelin bei der Herstellung 30% natürliche, nachhaltige oder recycelte Rohstoffe. Mit seinem Know-How reduziert der Hersteller stetig die Belastung für die Umwelt. Doch das reicht dem Unternehmen noch nicht. Deshalb will man bis spätestesn 2050 den Anteil der nachhaltigen Materialien auf 100% erhöhen.
Wissen dank Genies
Bei Michelin sorgen Mitarbeiter aus weltweiten Forschungs- und Entwicklungszentren für die leistungsstarke Technologie, die hinter den Reifen steckt. Aus 350 Fachgebieten sammeln sich Wissen und Erfahrung, die seither die Entwicklung vorantreiben. Zudem wurden bereit 10.000 Patentanmeldungen für das neue Design und die Herstellung eingereicht. Dabei steht neben der Nachhaltigkeit auch die Sicherheit, Lebensdauer und das Fahrverhalten auf der Liste. All diese Eigenschaften sollen verbessert werden. Damit jedoch diese Forschung zusätzlich unterstützt und gefördert werden kann, setzt Michelin auf Partnerschaften. Im Wandel der Mobilität treten stets neue Erkenntnisse an das Licht. Das macht sich der Hersteller zu Nutze.
Partnerschaften überall
In dem „BioButterfly“-Projekt arbeitet Michelin mit „Axens“ und „IFP Energies Nouvelles“ zusammen. Seit 2019 tüfteln diese an dem Ziel Butadien pflanzlich herzustellen. Bisher wurde das für die Reifenherstellung benötigte Material aus Erdöl gewonnen. Jetzt versucht man stattdessen auf eine Biomasse umzusteigen. Diese würde dann aus Holz, Blättern, Maisstängeln, Reishülsen und anderen Pflanzenabfällen bestehen. Also eine Rohstoff-schützende Variante, die zugleich Millionen Tonnen an Holzspänen verarbeiten würde.
Ein wichtiger Bestandteil in der Produktion der Reifen ist Styrol. Es wird zum einen zur Herstellung von Polystyrol verwendet, und zum anderen für synthetischen Kautschuk. Diesen benötigt Michelin, um den Naturkautschuk zu verstärken. Und hier kommt „Pyrowave“ ins Spiel. Das Unternehmen stellt recyceltes Styrol aus Kunststoffen her. Dabei werden Verpackungen wie Joghurtbecher und Isolierplatten weiterverarbeitet. So können jährlich tonnenweise Polystyrolabfälle wiederverwendet werden.

Ein weiterer Partner ist „Carbios“. Das Start-Up nutzt eine spezielle Technik, um aus PET- Kunststoffabfällen Polyestergarn zu gewinnen. Diesen benötigt man ebenfalls bei der Reifenherstellung.
Die Zusammenarbeit mit „Enviro“ will Michelin ebenfalls weiter ausbauen. Das Unternehmen besitzt Patente für eine Technologie, mit der sich Pyrolyseöl, Gas, Ruß und Stahl aus Altreifen zurückgewinnen ließe. Sodass man diese ebenso recyclen könnte. Jetzt will der Reifenhersteller gemeinsam mit Enviro die weltweit erste Reifenrecyclinganlage bauen.
Mit jedem Schritt kommt Michelin ihrem Ziel näher. Bis dann 2050 die Intergration des Recycling vollständig in die Produktion abgeschlossen ist. Der Klang der Zukunft: Reifen aus recycelten, erneuerbaren, nachhaltigen Materialien.
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