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Test/Testbericht: Thermalright AXP-200

Klein, kleiner, mITX! Oder vielleicht doch eher HTPC? Egal wie man diese Frage für sich auch beantworten mag, Fakt heutzutage ist, dass die Systeme meist immer kleiner werden und dadurch auch immer weniger Platz im Inneren für alle Komponente bieten. Trotz des Platzmangels aber noch genug Kühlung zu erbringen, das ist Aufgabe der Hersteller von Low Profile-Kühlern. Aus dem Hause Thermalright kommt mit dem neuen AXP-200 genau eine solche Lösung für Klein- und Kleinstsysteme.

Wie sich der Nachkömmling des renommierten AXP-100 auf der CPU so schlägt und ob er dabei nicht doch selbst ins Schwitzen gerät, verrät unser Test.

Datentabelle:

Maße ohne Lüfter:Maße mit Lüfter:150 x 140 x 60mm (LxBxH)150 x 140 x 73mm (LxBxH)
Lüfter:1x 140mm (optional auch 150mm)
Gewicht ohne Lüfter:475 Gramm (mit Lüfter: 565 Gramm)
Luftdurchsatz109,6 m³/h
Lautstärke30,6 dbA
MaterialVernickeltes Kupfer / Aluminium
Stromanschluss:4 PIN-PWM
Sockel:Intel-Sockel 775, 1155, 1156, 1366, 2011, 1150
AMD-Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1
Lieferumfang:140mm Lüfter; Kühlkörper; Befestigungszubehör;
Wärmeleitpaste; Befestigungsanleitung;

Verpackung/Lieferumfang:

Der Thermalright AXP-200 kommt in einer äußerst schlichten Verpackung daher. Ein kleines aber feines braunes Karton-Würfelchen mit schwarzem Aufdruck, welcher über den Inhalt informiert. Kurz und knapp mit dem Nötigsten: Name, Bezeichnung und Gebrauchsart auf zwei der vier Seiten sowie das Thermalright Logo mit Schriftzug mittig auf dem Deckel. Ein Produktfoto, etwaige Spezifikationen oder eine Auflistung der Besonderheiten sucht man hier vergebens – muss ja aber auch nicht sein. Von daher kommen wir gleich zum interessanteren Teil – dem Inhalt.

In diesem Sinne also den Deckel des Würfels geöffnet und die passgenaue weiße Box mit dem Befestigungsmaterial bestaunt, welche sich direkt unter dem Deckel wie angegossen in das Kartoninnere einfügt. Das Befestigungsmaterial beinhaltet – nebst den üblichen Verdächtigen wie allerlei Schrauben, Muttern, Fassungen, einer Backplate, Wärmeleitpaste und der Installationsanleitung auch zusätzlich einen optionalen Befestigungsrahmen für 150mm Lüfter, beispielsweise den empfohlenen Thermalright TY-150. Hat man die Box dank praktischer Einbuchtungen, in welche man die Finger stecken kann, herausgehoben, trifft man auf den in Schaumstoff gebetteten hauseigenen 140 mm Thermalright-Lüfter TY-14013 im Slim-Desgin. Auf den ersten Blick versetzt einen der Lüfter schon in Erstaunen, ist er doch gerade vielleicht einmal doppelt so hoch, wie das zugehörige PWM-Anschlusskabel dick ist – alle Achtung!

Unter dem Lüfter verbirgt sich dann in einer eigenen Schaumstoff-Kammer das eigentliche Herzstück, der Thermalright AXP-200 Kühler im bewährten T-förmigen „Down Draft“ Kühlerdesign. Dieses Design sorgt nebst CPU-Kühlung mit dem senkrechten Luftstrom auf das Mainboard auch für eine Kühlung der umliegenden Bauteile, trotz des kompakten Faktors – top!

Verarbeitung:

Der Thermalright AXP-200 Kühler gibt in puncto Verarbeitung eigentlich keinerlei Angriffsfläche für Kritik. Alle der 49 Aluminium-Lamellen weisen durchweg keine scharfen Kanten auf, die 6x6mm vernickelten Kupfer-Heatpipes sind ebenfalls einerseits in die Lamellen und andererseits in die vernickelte Kupfergrundplatte makellos eingefasst und ergeben so ein Bild einer augenschmeichelnden Verarbeitung.

Das T-förmige „Down Draft“ Design des Kühlers wird zum einen durch eine bereits vorinstallierte Klammer an der Oberseite der Grundplatte gestützt, zum anderen befinden sich an beiden Rändern des Kühlers zusätzliche Leisten, welche den Airflow noch weiter unterstützen. So wird die Luft quasi gezwungen, in der Mitte hindurch an den Lamellen vorbeizutreten und sich unten ohne vielerlei Verwirbelungen gleichermaßen zu den Seiten hin auszubreiten – ein äußerst durchdachtes System!

Der äußerst schmale Thermalright Lüfter ist ebenfalls von der Verarbeitung her sehr gelungen und fügt sich perfekt in das Bild des schlanken Kühlers ein. Auch der Lüfter weist keinerlei scharfe Kanten auf, weder am Rahmen noch an den Rotorblättern. Ebenso nach dem einen oder anderen Grat an Herstellungs- und Verarbeitungsrückstand sucht man hier vergeblich – toll!

Installation:

Dank der beiliegenden und leicht verständlichen Anleitung und einem ähnlich gängigen Befestigungssystem, wie man es beispielsweise von Noctua Kühlern gewohnt ist, geht die Installation zunächst recht schnell und einfach von der Hand. Schnell sind die richtigen Bohrungen in der Backplate, welche zusätzlich durch Plastikringe gedämmt wird, für die Schrauben und den jeweiligen Sockel gefunden. Darauf folgen Muttern mit einem Innengewinde, auf welche ein Rahmen angebracht wird, der wiederum die Halterung für den Kühler darstellt.

Ähnlich wie auch schon in vielerlei vorangegangenen Tests von uns, zum Beispiel dem Xigmatek Dark Knight oder dem Alpenföhn Matterhorn PURE, kommt auch beim Thermalright AXP-200 eine weitere Querverstrebung zum Zuge, welche den Kühler auf der CPU hält. Diese sitzt zwar einigermaßen fest auf der Bodenplatte des Kühlers auf, besitzt aber nur zwei äußerst kleine Bohrungen für die beiden Schrauben. Hier stößt man auch schon auf eine Komplikation der Installation. Ohne einen magnetischen Schraubenzieher tut man sich hier etwas schwer, die Schrauben auf Anhieb in die dafür vorgesehenen Gewindebohrungen zu bekommen. Da hilft auch die Aussparungen in den Lamellen leider wenig, welche zwar genau den Weg zu den Bohrungen frei machten, aber einem darüber hinaus auch nicht helfen, die Schrauben ordentlich und auf Anhieb versenken zu können. Weiteres Werkzeug nebst Schraubenzieher, falls nicht magnetisch, ist hier also unabdingbar. Das ist verbesserungsbedürftig!

Die Installation des Lüfters gestaltet sich ebenfalls denkbar einfach, über vier Bohrungen in den Leisten am Rand der Lamellen und vier typische Bohrungen im Rahmen des Lüfters. Ähnlich läuft es auch ab, wenn man den Erweiterungsrahmen für den 150mm Lüfter installieren möchte. Das ganze Spiel erweitert sich dann lediglich um die passgenauen Bohrungen für den 140mm Lüfter im Rahmen und eben die etwas weiter auseianderliegenden Bohrungen im Rahmen für den 150mm Lüfter – schnell und einfach, wie es sein muss!

Weitere Anschlussmöglichkeiten für weitere Lüfter sind beim Thermalright AXP-200 nicht gegeben und braucht es eigentlich auch nicht, wie die folgenden Testergebnisse noch zeigen werden.

Was den RAM angeht, so sind beim Thermalright AXP-200 lediglich RAM-Bänke gänzlich ohne beziehungsweise nur mit einem flachen Kühlkörper zu verwenden. Ansonsten wird man wohl – vermutlich auch unabhängig des Mainboards – auf Kollisionskurs mit dem Kühler gehen. Da es sich hier ja aber um einen eigentlichen HTPC beziehungsweise Mini-System-Kühler handelt, spielt das natürlich eher weniger eine Rolle.

Leistung:

Testsystem:

Prozessor: Intel Core i5-2500K @4,2GHz
RAM: 8GB Kingston Hyper X 1600Mhz DDR3 Ram
Mainboard: Asus Sabertooth Z77
Gehäuse: Xilence Interceptor
Netzteil: Xilence XQ Series 1000W R4

Nach dem etwas fummeligen Anziehen der beiden Schrauben der Halterungsplatte an die Unterkonstruktion des Kühlers wird man jedoch bald feststellen, dass sich die kleine Mühe für den noch kleineren Kühler durchaus gelohnt hat. Wie auch schon in unserem anderen HTPC-Kühler Test haben wir natürlich auch den Thermalright AXP-200 erschwerte Bedingungen mit unserem übertakteten Testsystem aufgebrummt. Im PWM-Betrieb schaufelt er die Luft nahezu lautlos über die Lamellen und bringt dabei eine sehr gute Kühlleistung mit sich. Auch bei manueller Ansteuerung per 5V, 7V beziehungsweise 12V steht der Thermalright AXP-200 in Sachen Kühlung den größeren Geräten wenig nach (5V Idle/Last: 32,0°C / 63,5°C; 7V Idle/Last: 31 °C/60,5°C). Manch anderes Gerät machte da im unteren Volt-Bereich eine wesentlich schlechtere Figur, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Kühler im eigentlichen Sinne für HTPC oder Mini-Systeme ausgelegt ist. Die Geräuschentwicklung kann sich auch bei 7V sowie 12V noch gut hören lassen und sollte selbst für empfindliche Ohren keinen Störfaktor darstellen.

Persönliches Fazit:

Der Thermalright AXP-200 sieht mit seiner kompakten Bauform nicht nur gut aus, sondern verrichtet seine Arbeit auch sehr überzeugend bei durchweg angenehm leisem Betrieb. Bei einem Preis von um die 50 Euro bekommt man ein ordentliches Kraftpaket, welches sich problemlos selbst an bullige Mainboards passgenau schmiegt und so manch andere Kühler ohne Probleme in den Schatten stellt, selbst aus dem Nicht-HTPC-Bereich.

Dank der automatischen PWM-Steuerung ist er dabei auch denkbar leise und es Bedarf keiner manuellen Ansteuerung zu Gunsten höherer Volt und höherer Kühlleistung.

Alles in allem ein mehr als nur empfehlenswerter und überzeugender Kühler, nicht nur für den HTPC und Mini-PC-Sektor – beeindruckend!

Positiv:

–        durchweg angenehm leiser Betrieb
–        sehr kompakte und durchdachte Bauform
–        außerordentlich gute Kühlleistung

Negativ:

–        etwas umständliche Installation ohne Magnet-Schraubenzieher

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